„Anthroposophie hat den Mut, zu gestehen, daß man eben mit naturalistisch-intellektualistischer Erkenntnis nicht zum Übersinnlichen kommt. Aber sie hat auch den Mut, danach zu fragen, ob es Mittel gibt, welche mit ebensolcher Strenge, wie die intellektualistisch-naturalistischen Mittel in die Sinnenwelt hineinführen, hinaufführen in die übersinnliche Welt. Anthroposophie will den Mut haben, nicht zu sagen: Wo Supranaturalismus anfängt, hört Wissenschaft auf -, sondern sie will die Wege eröffnen, welche uns auf ebenso exakte Weise, wie man durch naturalistische, intellektualistische Anschauungsweise in die Sinneswelt eindringt, in die übersinnliche Welt eindringen lassen. Dadurch ist Anthroposophie in Wahrheit eine echte Fortsetzerin des modernen Weges, des ganzen modernen Lebens. Sie will nicht ein Rebell sein, sie will gerade dasjenige geben, was dieses moderne Leben aus seiner eigenen Grundlage heraus braucht, aber mit den eigenen Mitteln sich nicht geben kann.“
Rudolf Steiner, GA 303
Das bewusste Miterleben der Jahreszeiten und Jahresfeste gibt Halt und Orientierung und
kann als Einweihungsweg zum Erleben der Christus-Wesenheit dienen.
Wie kann das Geistige im Menschen den Weg zum Geistigen im Weltenall finden?
Texte, Bilder und Zeichnungen von Rainer Schnurre
Liebe
Liebe heißt, den anderen so zu sehen, wie Gott ihn gemeint hat.
Fjodor Michailowitsch Dostojewski
„Es müßte alles Wissen, insbesondere das soziale Wissen, aus diesem anthroposophischen Wissen herausgeholt werden. Denn indem die Menschen lernen, daß das Licht des Christus in ihnen lebt - Christus in mir-, indem sie das voll erleben, lernen sie, sich als etwas anderes anzusehen als das, was man bekommt, wenn man nur den Menschen als dem Leichnam der Natur angehörig ansieht. Aus dieser Anschauung aber, daß der Mensch der zum Leichnam gewordenen Natur angehört, ist unsere antisoziale, unsoziale Gegenwart entstanden. Und zu einer wirklichen Anschauung, die wiederum die Menschen zu Brüdern machen kann, die wiederum wirkliche Moralimpulse in die Menschheit bringen kann, kann es doch nur kommen, wenn der Mensch zum Verständnis des Wortes vordringt: Nicht ich, sondern der Christus in mir -, wenn der Christus, gerade im Umgange von Mensch zu Mensch, gefunden wird als eine wirksame Kraft. Ohne diese Erkenntnis kommen wir nicht vorwärts. Wir brauchen diese Erkenntnis, und diese Erkenntnis muß gefunden werden. Kommen wir vorwärts bis zu ihr, dann kommen wir auch über diese hinaus vorwärts, dann kommen wir zu der Durchchristung unseres sozialen Lebens.“ Rudolf Steiner, GA 211
Ich denke an mein Herz
Es belebet mich
Es erwärmet mich
Ich vertraue fest
Auf das ewige Selbst
Das in mir wirket
Das mich trägt.
Rudolf Steiner, GA 268 (Notizblatt undatiert)
Jede Erziehung ist Selbsterziehung, und wir sind eigentlich als Lehrer und Erzieher nur die Umgebung des sich selbst erziehenden Kindes. Wir müssen die günstigste Umgebung abgeben, damit an uns das Kind sich so erzieht, wie es sich durch sein inneres Schicksal erziehen muß. Diese richtige Stellung des Erziehenden und Lehrenden zum Kinde kann man durch nichts anderes sich erringen als immer mehr und mehr durch die Ausbildung dieses Bewußtseins, daß es eben so ist. Für die Menschen im allgemeinen mag es verschiedene Gebete geben für den Lehrer gibt es außerdem noch dieses Gebet: «Lieber Gott, mache, daß ich mich in bezug auf meine persönlichen Ambitionen ganz auslöschen kann.» Und: «Christus, mache besonders an mir wahr den paulinischen Ausspruch: Nicht ich, sondern der Christus in mir.» - Wie gesagt, für die anderen Menschen mag es mancherlei Gebete geben, für den Lehrer gibt es gerade dieses Gebet zu dem Gott im allgemeinen und zu dem Christus im besonderen, damit in ihm der richtige heilige Geist der wahren Erziehung und des wahren Unterrichts walten kann. Denn dies ist die richtige Dreieinigkeit für den Lehrer.
Rudolf Steiner, GA306
IMPRESSUM DATENSCHUTZERKLÄRUNG WER SIND WIR NEWSLETTER KONTAKT
© 2022. Alle Rechte vorbehalten.